Mit einem Infoabend im Selbsthilfezentrum (SHZ) startete am Freitag, 13.12.2012 die zweite Selbsthilfegruppe der „ProThesenBewegung“, einer Vereinigung von arm- und beinamputierten Menschen, die damit nun auch in der Landeshauptstadt München vertreten ist.
Vorgestellt wurde die neue Selbsthilfegruppe durch eines der aktiven Mitglieder, Hannelore Dietrich in Vertretung der Gründerin der Landsberger Gruppe, Michaela Bienert und der Leiterin Kerstin Schulz. „Ziel und Zweck der Gruppen ist, eine Plattform zu bieten, auf der man andere Betroffene treffen kann, Erfahrungen austauschen und sich über Probleme aber auch Chancen informieren kann“, so Dietrich. „Grundlegend aber ist, dass wir den Menschen Mut machen wollen, ein positives, aktives Leben zu führen und damit ein ganzes Stück Lebensqualität zu gewinnen. Dass dies trotz Prothese möglich ist, hat da beispielsweise die Wanderung des Oberschenkelamputierten Roland Zahn vom Bundesverband für Menschen mit Arm und Beinamputationen eindrucksvoll gezeigt. Er ist im Sommer dieses Jahres fast??? 2.000 Kilometer quer durch Deutschland gewandert, um auf die Situation der Amputierten aufmerksam zu machen. Das ist natürlich ein Extrembeispiel, aber es gibt Mut, das eigene Schicksal anzunehmen und positiv damit umzugehen“.
Kerstin Schulz, die Leiterin der neuen Münchener Gruppe verlor Ihr Bein durch eine Infektion nach einer Knieoperation und ist seitdem oberschenkelamputiert. Michaela Bienert erlitt 2004 in Italien einen schweren Motorradunfall bei dem sie ein Bein und einen Teil der Hand verlor. Beide sind dadurch Prothesenträgerinnen und suchen Mitstreiter für ihr engagiertes Vorhaben, Selbsthilfegruppen in allen Landesteilen zu gründen. In Landsberg besteht eine solche Gruppe seit 2010 unter der Federführung von Michaela Bienert mit großem Erfolg.
Der Infoabend, an dem sich neben Betroffenen und deren Angehörigen auch Vertreter fachlich nahe stehender Organisationen wie dem Sozialverband Deutschland (SoVD) im SHZ einfanden, gab mit einigen praxisnahen Vorträgen einen Einblick über die zukünftigen Aktivitäten der Gruppe. Bienert: „Die Gruppe soll den Arm- und Beinamputierten helfen, den Alltag zu meistern. Schließlich wissen viele Betroffene immer noch zu wenig über die hervorragenden technischen Möglichkeiten der Lebensverbesserung mit einer Amputation. Es gibt auch noch zu wenige Austauschmöglichkeiten untereinander. Die Lebensqualität der Betroffenen soll durch Gespräche und Bewegung, Geh-und Gleichgewichtstrainings, gemeinsame Aktivitäten, geselliges Beisammensein und Gespräche mit Referenten verbessert werden.“
Für Rückfragen steht Michaela Bienert unter 0177 – 85 28 4290177 – 85 28 429 gerne zur Verfügung.
Es ist eine unbeschreibliche Geschichte vom Roland Zahn sehen Sie selbst unter dem Moto „Bewegung hilft“