Auch wenn der ADAC uns in zwei Bereichen absagen musste, hat das einem interessanten und schönem Abend keinen Abbruch getan.
Die ProThesenBewegung hat mit seinen Gruppen aus Landsberg, München, Augsburg und die in Memmingen in der Gründung stehende SHG, mit 33 Mitgliedern, inklusive Begleiter an dem informativen Treffen teil genommen. Somit füllten wir die Räumlichkeiten im Dorfwirt in Schwifting mit 37 Teilnehmern.
Ich, Michaela Bienert, bekannt als Biene, Gründerin der ProThesenBewegung, Leiterin von Landsberg und Vertretung aller Gruppen, begrüßte alle Mitglieder, Gruppenleiter, Begleitungen, Referenten mit Freude. Ich bedankte mich für die rege Teilnahme und die weiten Anreisen der Teilnehmer, die Teilweise bis zu 80 Kilometer anreisten.
Für den Abend stellte ich Max Schindele als Referenten und das Junge Orthopädie Unternehmen Stempfle, mit Alex und Karina Stempfle als Inhaber und dem Orthöpädiemechanikermeister Philip Lenz aus Landsberg vor, die auch mit einem weiteren Ladenlokal in Mindelheim vertreten sind.
Da wir leider eine Absage von der ADAC Rechtsabteilung bekamen, hatte ich glücklicherweise doch noch eine Möglichkeit gefunden die ADAC Stiftung im Bereich Einzelfallhilfe für bedürftige Unfallopfer vorzustellen.
Als dieser Kontakt vorab mit Frau Dzaack zustande kam, waren wir beide überglücklich voneinander zu hören, da es für alle Beteiligten ein wertvoller Kontakt ist.
Da Frau Dzaack aus privaten Gründen diesen Termin leider nicht persönlich wahrnehmen konnte, haben wir sie, als ProThesenBewegung, zu den monatlichen Treffen eingeladen um selbst nochmal von diesem tollen Projekt zu berichten.
Bei der ADAC Stiftung wird die Einzelfallhilfe für bedürftige Unfallopfer angeboten.
Was bietet die Einzelfallhilfe?
· Individuelle Hilfe durch professionelle Beratung
· Zuschüsse für therapeutische Maßnahmen und Sachleistungen
· Ziel: Erhaltung oder Wiederherstellung der persönlichen Mobilität
Wer kann Unterstützung bekommen?
Jede Person, die unsere Förderkriterien erfüllt:
· Folgenschwerer Unfall (z. B. Haushaltsunfall, Verkehrsunfall etc.)
· Wirtschaftliche Hilfebedürftigkeit nach § 53 Abgabeordnung
Nach einem kühlem Getränk und der Essenbestellung, mit jeder Menge leckerer Auswahl, durften wir als nächstes den Interessanten Themen von Max Schindele folgen.
Max Schindele, der vor seinem verdienten Renteneintritt beim TÜV Süd im Fahreignungszentrum Allgäu als Prüfer gearbeitet hat, weiß genau wie Unglücksschicksale das Leben verändern können. Er erstellte unter anderem Gutachten für Fahreignungsprüfungen von körperlich beeinträchtigten Personen nach Unfällen oder aufgrund von Erkrankung. Und er stimmte gemeinsam mit den Fahrlehrern aus der Region ab, wie Automobile oder Nutzfahrzeuge umgerüstet werden können, damit betroffene Menschen wieder handlungs- und alltagsfähig werden.
Wer wollte, konnte sich das Umgebaute KFZ vom Herrn Schindele auf dem Parkplatz vor dem Dorfwirt genau anschauen. Zudem brachte er ein leicht zu befestigendes Pedal mit (siehe Foto) womit ein Links Gas möglich ist, wenn der Betroffene rechts amputiert oder geschädigt ist.
Durch unsere Arbeit als Gruppenleiter/innen und Peerberater/innen, kommen wir immer wieder in die Gespräche mit Betroffenen, dabei werden uns viele Fragen gestellt,
wie z.B.
– in wie weit darf ich mit meiner Prothese nach meiner Amputation wieder Autofahren?
– Warum hat meine Behörde anders entschieden? Brauch ich einen Umbau?
– Warum wurde mir mein Führerschein eingezogen, muss ich wieder eine Prüfung machen uvm.
Auch an diesem Abend haben wir diese Fragen in der gemeinsamen großen Runde an Max Schindele weitergeleitet, dadurch gab es Gesprächsanregungen und Diskussionsrunden. Dieses umfangreiche und nicht immer zu klärende schwierige Themen, ließen leider die ein oder andere Frage im Raum stehen. Genau für diese Fragen stellte sich Max Schindele gerne in Zukunft weiterhin zur Verfügung.
Durch angeregte Gespräche, wird der Mund trocken, dafür durfte auch gerne mal ein helles Kühles, zum schmieren der Stimmbänder nachbestellt werden.
Zum guten Schluss bekamen wir bei einer persönlichen Vorstellung die Sympathie und das soziale Engagement der Firma Stempfle nahe gebracht. Auch hier ging es nochmal ins Detail und um was es in der Orthopädie und der Zusammenarbeit von Techniker und Betroffenen geht. Eine gute Zusammenarbeit und Zufriedenheit auf beiden Seiten ist uns sehr wichtig! Dies gilt natürlich auch für und mit eingebundenen Ärzten und Therapeuten.
Auch das System der Firma Prothesis „die fühlende Prothese“ habe ich in unsere Runde nochmals vorgestellt. Alles was dem Einzelnen gegen Phantomschmerzen hilft, wird gern präsentiert. Mit diesem sehr erfolgreichen Abend sehen wir unser nächstes interessantes Event schon entgegen. Wir laden alle sehr herzlich ein am Mittwoch den 25.10.2023 zu der Neugründung der ProthesenBewegung Memmingen zu kommen.